Testkonzept

Maximilian Schluer

Ich bin Max und finde seit über 10 Jahren Bugs, die richtig Geld kosten könnten.

Testkonzept

Ein Testkonzept ist ein essenzielles Dokument in der Softwarequalitätssicherung. Es definiert die Strategie, den Umfang, die Methoden und die Verantwortlichkeiten für die Durchführung von Softwaretests. Durch ein gut durchdachtes Testkonzept lassen sich Testprozesse effizient steuern und Softwarefehler frühzeitig erkennen. Beleuchten wir gemeinsam die Themen, was ein Testkonzept ist, welche Bestandteile es hat und wie man es erfolgreich erstellt. Am Ende dieser Seite stelle ich darüber hinaus eine leichtgewichtige Version bereit, die sofort umgesetzt werden kann.

Was ist ein Testkonzept?

Ein Testkonzept ist eine schriftliche Dokumentation, die die Planung, Durchführung und Bewertung von Tests beschreibt. Es stellt sicher, dass alle Beteiligten über die Teststrategie informiert sind und dient als Leitfaden für die Qualitätssicherung.

Ziele eines Testkonzepts

  • Sicherstellung der Softwarequalität: Fehler frühzeitig erkennen und beheben.
  • Strukturierte Testdurchführung: Klare Teststrategie und Methodik festlegen.
  • Nachvollziehbarkeit und Dokumentation: Testvorgänge transparent machen.
  • Effiziente Ressourcennutzung: Optimale Planung von Zeit, Personal und Werkzeugen.

Bestandteile eines Testkonzepts

Im Folgenden liste ich kurz eine Auswahl möglicher Bestandteile eines Testkonzepts auf. Nicht jeder davon muss in jedem Kontext vorkommen! In dem unter Downloads bereitstehenden Testkonzept sind ebenfalls nicht alle enthalten, weil es sich hierbei um einen Startpunkt handelt, das den Einstieg in Qualitätssicherung so einfach wie möglich machen soll.

1. Testziele und -umfang

Zunächst erfolgt die Definition, welches Ziel mit den später definierten Maßnahmen verfolgt werden soll. Dies sind üblicherweise die Sicherstellung der funktionalen Anforderungen, Überprüfung von Performance und Sicherheit wie auch die Validierung der Benutzerfreundlichkeit. Außerdem sollte die korrekte Integration des Systems in seinen Scope geprüft werden.

2. Teststrategie

Die Teststrategie legt fest, welche Testmethoden und -techniken Anwendung finden sollen. Soll manuell und / oder automatisiert getestet werden? Was ist bereits über Unit-, Integrations- und Systemtests abgedeckt? Welche Testumgebungen sind zu verwenden? Wie wird die Organisation an sich mit eingebunden?

3. Testobjekte und Testbasis

Hier findet sich die Antwort darauf, was überhaupt zu testen ist. Welche Komponenten und Module werden abgedeckt, welche nicht? Welche Anforderungen gelten als Grundlage? Welche Art Daten sollen zum Test verwendet werden?

4. Testfälle und Testdurchführung

Dieser Abschnitt beschreibt Testfälle und deren Priorisierung oder verweist auf das entsprechende Test Case Management System (TCMS), in dem diese abgelegt sind. Außerdem sind Testwerkzeuge und die Konfiguration der Testumgebung zu dokumentieren, damit jeder Test möglichst reproduzierbar ist (vor allem dann, wenn es darum gilt, regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden).

5. Testumgebung

Die benötigte Infrastruktur (Server, Netzwerke, Datenbanken, ...) wird in diesem Abschnitt beschrieben wie auch – Falls nötig – der Prozess, wie sie beschafft, aufgesetzt und vorbereitet werden kann.

6. Testorganisation und Rollen

Wer ist für welche Tests verantwortlich? Wie setzt sich das Team zusammen? Wie ist die Kommunikation zu organisieren? Welche Übergabepunkte und Eskalationswege gibt es?

7. Testkriterien und Abbruchkriterien

Neben der Definition eines bestandenen Tests im Rahmen der Qualitätskriterien gilt es hier, zu definieren, wann ein Test abgebrochen werden muss, beispielsweise weil zu viele kritische Fehler auftreten. Weiterhin ist sinnvoll, einen Ausfallplan niederzulegen, sollte der Test verschoben werden müssen – Wie wirkt sich das auf Release und Rollout aus, wer ist zu informieren und in welcher Form wird sichergestellt, dass alle Stakeholder erreicht werden?

8. Fehlerhandling und Reporting

Die Dokumentationsrichtlinie für Fehler inklusive der Angabe, welches Tool fürs Bug-Tracking verwendet wird. Außerdem zu definieren ist, wie die Kommunikation mit dem Entwicklungsteam organisiert wird: Hier gilt es Fallstricke wie den Developer-Interrupt zu vermeiden, um die Produktivität nicht zu senken.

9. Testzeitplan

Der Test an sich wird geplant, dieser Plan wiederum im großen Kontext der darumliegenden Organisation aufbereitet. Eventuelle Verzögerungen könnten andere Release-Zyklen beeinträchtigen und können hier mitbedacht werden.

10. Risikomanagement

Auflistung der möglichen Risiken für das Testprojekt (beispielsweise geplante oder ungeplante Abwesenheiten, Downtime einer instabilen Anwendung) und deren Behandlung. Jedes Risiko sollte, wo möglich, Maßnahmen zur Minimierung erhalten (zum Beispiel breiteres Streuen von Wissen).

Best Practices für ein nützliches Testkonzept

Shift Left

Mit Qualitätssichernden Maßnahmen sollte so früh wie möglich begonnen werden, da die Fehlerbehebung kosteneffizienter ist, je früher sie erfolgt.

So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Das Testkonzept sollte so leichtgewichtig sein, dass es einfach ist, sich daran zu halten und dass es stets nur die Regeln abbildet, die in der aktuellen Teamkonstellation auch wirklich nötig sind.

Klare Definitionen

Die Teststrategie sollte genau auf das Projekt abgestimmt sein und die sinnvollsten Testmethoden enthalten. Bei diesem Dokument ist es umso wichtiger, sich präzise auf das sinnvolle Maß zu beschränken, aber besonders auf die Eindeutigkeit zu achten.

Testautomatisierung gezielt einsetzen

Automatisierte Tests können Zeit und Kosten sparen, sollten aber gezielt eingesetzt werden.

Testdaten sorgfältig verwalten

Realistische und konsistente Testdaten sind entscheidend für aussagekräftige Testergebnisse.

Kontinuierliche Verbesserung

Das Testkonzept sollte selbst vorgeben, dass es regelmäßig zu überarbeiten ist. Spätestens bei Neueintritt eines neuen Teammitglieds sollte es auf mögliche Anpassungen geprüft werden, um zu vermeiden, dass notwendige Regeln nur implizit definiert sind.

Fazit

Ein durchdachtes Testkonzept ist essenziell für die erfolgreiche Qualitätssicherung von Software. Es sorgt für eine strukturierte Testdurchführung, minimiert Risiken und hilft dabei, Fehler frühzeitig zu identifizieren. Durch eine klare Teststrategie, effiziente Planung und regelmäßige Anpassung des Testkonzepts lassen sich Softwareprojekte erfolgreicher umsetzen. Unter den Downloads habe ich eine abgespeckte Version verinkt, die sofort ausgerollt werden kann. Diese enthält bewusst nicht alle hier gelisteten Elemente, weil sie einen Startpunkt darstellen soll und nicht den Zustand, der schlussendlich erreicht werden kann. Bei Rückfragen und für Hilfe zur Einführung stehe ich gern bereit.

Häufig Gestellte Fragen

Wieso ein Testkonzept? Kann man nicht einfach frei Schnauze testen?

Das geht natürlich, aber Systematik dient dazu, die Aufwände zu bündeln und die richtige Richtung zu lenken. Zeit und Budget werden mit einem Testkonzept effizienter verwendet.

Was steht in einem Testkonzept?

Ein Testkonzept definiert, wer, was, wann, wie und warum testet. Zusätzlich sind strategische und konkrete Informationen hinterlegt – Beispielsweise wer Bescheid bekommen muss, um Fehlbuchungen zu vermeiden.

Wie viel Aufwand bedeutet ein Testkonzept?

Für kleinere Teams reichen oft "wenige Seiten", sprich: Wenige Regeln. Wichtig ist immer die Praxisorientierung, denn nur ein gutes Testkonzept versauert nicht in der Schublade.

Kann ich ein Testkonzept auch später noch erstellen? Wir haben schon angefangen!

Klar! Der beste Zeitpunkt war gestern, aber der Zweitbeste ist heute.

Welchen Outcome liefert ein Testkonzept?

Ein Testkonzept schafft Klarheit, Verlässlichkeit und Wiederverwendbarkeit. Nichts wird so oft unterschätzt wie die Macht eines einstudierten Prozesses – Außerdem erleichtert es bei einem wachsenden Team das Onboarding.

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