Ich bin Max und finde seit über 10 Jahren Bugs, die richtig Geld kosten könnten.
Der User Acceptance Test (UAT) ist eine oder die letzte Phase der Software-Entwicklung. Er spielt eine entscheidende Rolle in der Qualitätssicherung – Liefert er doch die Antwort darauf, ob die neue Version der Software an die User verteilt werden soll oder nicht. Im Folgenden möchte ich umfassend darauf eingehen, warum dieser Test wichtig ist, was dabei zu beachten ist, welche Best Practices es gibt und wie man typische Fallstricke vermeiden kann.
Ein User Acceptance Test (UAT), auch Abnahmetest genannt, ist die Phase der Software-Entwicklung, in der End-User die Anwendung testen, um zu prüfen, ob ihre Anforderungen im Hinblick auf Funktionalität und Ergonomie an sie erfüllt sind. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Software für den tatsächlichen Einsatz bereit ist, bevor sie für alle User ausgerollt wird.
UAT unterscheidet sich deutlich von anderen Teststufen in der Softwareentwicklung:
Die Verantwortung für den UAT liegt typischerweise bei:
Ein erfolgreicher UAT erfordert eine strukturierte Herangehensweise. Hier sind die wichtigsten Schritte:
Bevor der Test beginnt, müssen klare Ziele definiert und Testfälle erstellt werden.
Testfälle sollten auf realen Nutzungsszenarien basieren.
Die Tester:innen führen die geplanten Testfälle durch und dokumentieren die Ergebnisse.
Nach Abschluss des Tests erfolgt eine Analyse der Ergebnisse.
Ein strukturierter UAT kann dazu beitragen, unerwartete Probleme zu vermeiden. Um sicherzugehen, dass die investierte Zeit den besten Ertrag erbringt, sollte man auf das Folgende besonders achten:
Bereits in der Anforderungsphase ist es wichtig, den Erfolg als solchen korrektu zu definieren: Auf was soll besonders geachtet werden? Fühlt sich die Benutzung der Software ergonomisch an? Ist die Menüführung logisch und verständlich? Werden fachlich korrekte Ergebnisse erzeugt? Die Tester:innen sollten auf diese Fragestellungen explizit gebrieft werden, sodass sie auf das Wesentliche achten.
Nutzer:innen sollten frühzeitig in den Testprozess eingebunden werden, um ihre Anforderungen und Erwartungen besser zu verstehen. Am besten sogar noch vor dem eigentlichen Test.
Die Verwendung realer oder realitätsnaher Daten sorgt für praxisnahe Tests. Wichtig hierbei: Der Datenschutz (bspw. gemäß Europäischer Datenschutzgrundverordnung) ist zu gewärhleisten. Die Verwendung von Produktivdaten als Testdaten kann unter Umständen juristische Probleme mit sich bringen, daher sollte auf eine effektive Anonymisierung wert gelegt werden, sollte dieser Weg gewählt werden. Auf der sicheren Seite ist man hier mit synthetisch generierten Testdaten, die sich an echten User-Profilen orientieren. Dies geht jedoch mit dem Tradeoff einher, dass die Daten möglicherweise nicht alle in der Realität auftretenden Edge-Cases erfasst werden. Im Einzelfall rate ich zu einer Prüfung durch den Datenschutz.
Jeder Testfall sollte genau dokumentiert und nach Geschäftswichtigkeit priorisiert werden. Zu beachten ist, dass auch Bugfixes Zeit benötigen. Werden geschäftskritische Fehler daher früh gefunden, können die zugehörigen Bugfixes als erste ausgerollt werden, sodass genügend Zeit für einen Re-Test vorhanden ist. Hierfür können dann weniger wichtige Testfälle depriorisiert, oder im Fall des Falles sogar weggelassen werden. Für eine entsprechende Entscheidung sollte nicht nur die Abstimmung mit den Stakeholdern, sondern auch mit dem Entwicklungsteam gesucht werden, da dies möglicherweise für die Priorisierung wichtige Insights hat.
Ein enger Austausch zwischen Testern, Entwicklern und Projektverantwortlichen ist essenziell für schnelle Problemlösungen.
Repetitive Aufgaben sollten erfasst werden, sodass später bewertet werden kann, ob eine Automatisierung wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei dieser Beurteilung helfe ich gern.
Weil es sich hierbei um einen extrem verbreiteten Fehler handelt, möchte ich dessen Wichtigkeit noch einmal herausstellen: Es sollte NIEMALS auf Production getestet werden. Geschäftskritische Systeme sind meistens in einen komplexen Kontext eingebettet und senden und empfangen Daten oder sind Nutzerinteraktion oder sogar Angriffen ausgesetzt. All das schmälert nicht nur die Aussagekraft der Testergebnisse, es kann auch Geschäftsvorfälle auslösen, die im Zweifel richtig teuer werden können, gerade wenn im Test relativ unbedarft mit dem System umgeganen wird (was zum Teil auch Ziel des Tests sein sollte). Um diese Kosten zu vermeiden empfehle ich grundsätzlich den Aufbau einer produktionsnahen Testumgebung, die für sich völlig isoliert ist.
Bei einem komplexen Unterfangen wie einem UAT kommt es unweigerlich hin und wieder zu einigen Problemen, die sich aber mit entsprechender Umsicht vermeiden lassen. Beispiele hierfür sind:
Problem: Testfälle basieren auf unklaren oder sich ändernden Anforderungen.
Lösung: Anforderungen frühzeitig mit allen Stakeholdern klären und dokumentieren. Für sich kurzfristig ergebende Änderungen sollte ein Prozess definiert werden, wenn dies in der Praxis öfter geschieht.
Problem: Tester:innen sind keine professionellen QA-Expert:innen.
Lösung: Bereitstellung klarer Anleitungen und Schulungen. Hierbei helfe ich gern.
Problem: Tester:innen haben andere Hauptaufgaben und wenig Zeit für den UAT.
Lösung: Tests in kleineren Einheiten planen und in reguläre Arbeitsprozesse integrieren.
Problem: Die Testumgebung ist entweder gar nicht vorhanden oder spiegelt die Production-Instanz nicht in ausreichendem Maße wider.
Lösung: Sicher stellen, dass die Testumgebung Production möglichst nahe kommt. Mir ist bewusst, dass dies Kosten mit sich bringt. Diese sollten aber als Investition gesehen werden: Bei einem sauberen Aufbau ist es in der Zukunft möglich, die Testumgebung entweder wiederzuverwenden oder im besten Fall sogar universell zu machen, sodass für zukünftige Tests eigene Instanzen gestartet werden können. Der Benefit einer solchen Lösung ist ungleich höher, weil sehr flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagiert werden kann.
Der User Acceptance Test (UAT) ist eine unverzichtbare Phase in der Softwareentwicklung, die sicherstellt, dass die entwickelte Anwendung den geschäftlichen Anforderungen entspricht. Durch eine strukturierte Vorgehensweise, eine enge Zusammenarbeit mit den Endbenutzern und die Berücksichtigung bewährter Methoden können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Software reibungslos funktioniert und die Erwartungen der Nutzer:innen erfüllt. Ein gut durchgeführter UAT reduziert das Risiko von Problemen nach dem Go-Live und trägt wesentlich zum Erfolg eines Softwareprojekts bei. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass sie ausreichend Zeit und Ressourcen für diese wichtige Testphase einplanen.
Der User Acceptance Test (UAT) ist die letzte Hürde vor dem Go-Live: Es geht nicht nur um technische Korrektheit, sondern um tatsächliche Nutzungsszenarien, die geprüft werden.
Der User Acceptance Test (UAT) wird von Fachanwender:innen durchgeführt – Also Personen, die täglich mit der Software arbeiten.
Das ist ein Grund zur Freude und genau der Zweck: Dass diese Fehler auffallen, ohne den Produktionsbetrieb zu stören. Ein teurer Fehlstart wird vermieden und die Fehler im Pufferzeitraum behoben und erneut getestet, sodas beim Roll-Out alles funktioniert, wie es soll.
Zuerst werden die Nutzungsszenarien anhand der jüngsten Entwicklung (oder regressiv) definiert, um festzustellen: Was ist neu und was könnte kaputt gegangen sein. Diese Szenarien werden dann von Fachanwender:innen simuliert.
Ein User Acceptance Test (UAT) kostet in der Regel weniger als 5% des Gesamtaufwands, kann aber Schäden in vielfacher Höhe verhindern. Kein anderes Testformat ist so Praxisnah und kann gleichzeitig Insights zum tatsächlichen Nutzer:innenverhalten gewinnen. Viel teurer ist es, ihn nicht zu machen.
Zu diesem Thema biete ich die folgenden Dienstleistungen an:
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